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Sonntag, 4. September 2016

The Telegraph: Das moderne Leben tötet unsere Kinder - die Krebsrate bei jungen Kindern ging in nur 16 Jahren um 40 Prozent nach oben




Von Sarah Knapton, 3. September 2016


Wissenschaftler warnen, das moderne Leben tötet unsere Kinder aufgrund von Luftverschmutzung, Pestiziden, schlechter Ernährung und Strahlung, nachdem die Krebsrate unter Kindern in nur 16 Jahren um 40 Prozent anstieg.

Neue Analysen von Regierungsstatistiken durch die Forscher der Wohltätigkeitsorganisation Children with Cancer UK [Kinder mit Krebs in GB, d.R.] fanden heraus, dass es heute 1.300 Krebsfälle bei Kindern mehr gibt als 1998, als die Daten das erste Mal erhoben wurden.

Der Anstieg ist am deutlichsten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 24, wo die Fallrate von 10 von 100.000 auf fast 16 anstieg.

Die Forscher sagen, dass zwar ein Teil der Fälle mit der verbesserten Diagnose und vermehrten Untersuchungen erklärt werden kann, die Hauptteil aber vermutlich auf Umweltfaktoren zurückzuführen ist.

Dr. Denis Henshaw, Professor für Strahlungsauswirkungen auf Menschen an der Universität von Britstol und wissenschaftlicher Berater der Wohltätigkeitsorganisation sagte, die Luftverschmutzung sei hauptverantwortlich und schuld an etwa 40 Prozent des Anstieges, allerdings sind auch andere Teile des modernen Lebensstils mitverantwortlich.

Unter diesen befinden sich Übergewicht, Pestizide, Lösungen, die während der Schwangerschaft eingeatmet werden, ein gestörter Biorhythmus wegen zu hellen Lichts in der Nacht, Strahlung von Röntgenaufnahmen und CT Scans, das Rauchen während der Schwangerschaft, magnetische Felder von Stromleitungen, elektronisches Spielzeug zu Hause und möglicherweise auch die Strahlung von mobilen Geräten.

Dr. Henshaw sagte:

"Schaut man sich Krebstypen an, wie etwa die Kinderleukämie, dann gibt es keinen Zweifel, dass Umweltfaktoren eine große Rolle spielen.
Wir sind schockiert von den Zahlen und zu befürchten ist, dass es am modernen Lebensstil liegt.

Viele Sachen auf der Liste an Umweltursachen sind heute als krebserregend bekannt, etwa die Luftverschmutzung, Pestizide und Lösungen. Es gab eine Menge guter Forschungsarbeiten, die zeigen, wie die Ernährung der Mutter die DNA des Embryos über das Blut, das durch die Nabelschnur fliesst beschädigen kann. Auch von den Lichtern in der Nacht ist bekannt, dass es den Körper stört, weshalb auch Schichtarbeiter so eine schlechte Gesundheit haben.

Verbrannte Grillwaren, elektrische Felder der Stromleitungen, die Hauselektrizität, Föhne. All das summiert sich und es scheint, als wärend Jugendliche und junge Erwachsene davon am meisten betroffen.

Besorgniserregend ist, dass all das nur schwer umgangen werden kann. Wie kann man der Luftverschmutzung entgehen? Manchmal fühlt es sich an, als kämpften wir verlorenen Kampf."

Bei über 4.000 Kindern und jungen Menschen in Großbritannien wird jährlich Krebs diagnostiziert und Krebs ist auch die Todesursache Nummer eins bei Kindern im Alter von eins bis 14.

Die Diagnoseen von Darmkrebs bei Kindern und jungen Menschens stiegen seit 1998 um 200 PRozent, während sich der Schilddrüsenkrebs verdoppelt hat. Eierstock und Gebährmutterhals stiegen um 70 beziehungsweise 50 Prozent.

Die Organisation schätzt, dass der Anstieg an Fällen die NHS [staatliche Gesundheitsbehörde, d.R.] 130 Millionen Pfund extra kostet im Vergleich zu 1998.

Experten meinen aber, viele Krebsarten könnten mit einer Veränderung des Lebensstils vermieden werden, etwa indem Kinder in den Kindergarten geschickt werden, um ihr Immunsystem abzuhärten, die Kinderzimmer nicht mit ölbasierten Farben streichen, der Vermeidung von Nachtschichten sowie dem Weglassen von Fertignahrung in der Schwangerschaft.

Die Zahlen wurden vor der diese Woche von Children with Cancer UK abgehaltenen Konferenz in London veröffentlicht.

Andere Krebsexperten sagten, sie hätten ebenso einen Anstieg an Krebsdiagnosen bemerkt, warnten aber, dass es noch zu früh ist mit Schlussfolgerungen zu den Ursachen.

Nicola Smith, PR Verantwortliche für die Krebsforschung bei älteren Menschen in GB sagte:
"Jeder Anstieg von Krebs bei Kindern muss beunruhigen, aber es ist wichtig sich zu erinnern, dass weniger als ein Prozent der Krebsdiagnosen auf Kinder entfallen.

Es ist noch nicht klar was genau bei Kindern Krebs verursacht und die Forschung hat keine Verbindung zu Umweltfaktoren und Schwangerschaftsernährung gefunden. Es gibt einige Faktoren, welche die Wahrscheinlichkeit von Krebs bei Kindern steigern können, etwa geerbte genetische Faktoren und Strahlung - aber diese lassen sich nicht vermeiden, weshalb sich auch niemand dafür verantwortlich fühlen sollte, wenn ein Kind an Krebs erkrankt.

Die Beweislage zeigt, dass es bei Erwachsenen eine Menge gibt, was man tun kann, um das Krebsrisiko zu minimieren, und es ist immer gut als Familie einem gesunden Lebensstil nachzugehen, indem man aktiv ist und die Sonne geniesst."

Kate Lee, Leiterin der Kinderkrebsorganisation CLIC Sargent sagte, dass die Diagnosen bei Kindern eine große finanzielle und emotionale Belastung für die Familien seien:

"Im vergangenen Jahr bot CLIC Sargent mehr als 7.100 Familien Unterstützung, mehr als je zuvor, aber wir wissen, dass wir noch immer nur zwei von drei Kindern und jungen Menschen erreichen, bei denen Krebs diagnostiziert wurde.

Jedes Jahr erhalten mehr Kinder eine Diagnose und wir wissen, dass alle diese Familien unsere Unterstützung benötigen und wir arbeiten hart daran, dass wir jedem jungen Patienten eine angemessene Hilfe anbieten."

Trotz des Anstieges überleben noch immer 80 Prozent der Kinderkrebspatienten mindestens fünf Jahre. Allerdings haben die aggressiven Behandlungsmethoden trotz Überlebens einen großen Einfluss auf die zukünftige Gesundheit der Kinder.

Morgen wird Children with Cancer UK einen 5-Punkte Plan veröffentlichen, mit dem Regierung, Forschung und Krankenhäuser sicherstellen sollen, dass alle Kinder, die in GB eine Krebsdiagnose erhalten bis 2020 einen Zugang zur notwenigen Präzisionsmedizin erhalten.


Im Original: Modern life is killing our children: Cancer rate in young people up 40 per cent in 16 years

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